Die Wahrnehmung und Wirkung von ätherischen Ölen
Der Geruchssinn ist der Älteste unserer Sinne und der Erste, der im Mutterleib entwickelt wird. Nach der Geburt ist er sehr stark ausgeprägt. Wir erkennen im Bruchteil einer Sekunde einen Geruch und können zwischen 400.000 verschiedenen Düften, auch in hoher Verdünnung, unterscheiden.
Unsere Nasenschleimhaut (Riechepithel), die sich beidseitig am oberen Nasengang befindet, besitzt etwa 25 Millionen Riechzellen. Diese Riechzellen nehmen einen Geruch wahr, in dem sich die Duftmoleküle an ihren Riechhärchen anlagern (Schlüssel-Schloss-Prinzip). Der ausgelöste Duftreiz wird über Nervenbahnen durch die sogenannte Siebbeinplatte (ein Schädelknochen) weitergeleitet und münden in den Riechkolben. Dies ist ein Fortsatz der vorderen Gehirnbasis, der aus zwei strukturellen Einheiten besteht und sich am oberen Ende des Nasengangs befindet. Die dort gesammelten Geruchsinformationen gelangen von hier zum einen in die Riechrinde (im sogenannten Riechhirn), wo sie verarbeitet werden und der Duft identifiziert und benannt wird. Zum anderen gelangen die Geruchsinformationen ins limbische System. Dieses System ist ebenfalls ein Teil des Gehirns und setzt sich aus mehreren Strukturen zusammen, die eingehende Reize verarbeiten und bewerten. Sie sind vor allem für die Steuerung von Emotionen und Erinnerungen sowie Verhalten und Entscheidungen verantwortlich. Die Weiterleitung der Geruchsinformationen führt somit dazu, dass ein Duft eine Erinnerung hervorruft und die abgespeicherten Emotionen auslöst. Dies kann wiederum das Verhalten und Entscheidungen beeinflussen.
Wenn Erlebnisse und Gefühle mit einem Duft verbunden sind, prägen sie sich tiefer in unsere Erinnerungen ein als das, was wir hören oder sehen. Die Wirkung eines Duftes kann bewusst, unbewusst oder unterbewusst stattfinden. Es ist möglich, dass auch ohne die bewusste Wahrnehmung dennoch eine Wirkung und das Hervorrufen von Emotionen erfolgen kann. Dies macht den Unterschied zu allen anderen Sinnen und erhöht die Sensibilität der
Wahrnehmung.
Unser größtes Organ, die Haut, bildet einen schützenden Puffer zwischen Umwelt und unserem Körperinneren und hat viele bedeutende Aufgaben. Sie reguliert beispielsweise die Körperwärme oder verhindert das Eindringen von Mikroorganismen und dient als Sinnesorgan. Durch die Rezeptoren der Haut nehmen wir Druck, Schmerz und die Temperatur wahr.
Die physische Wirkung ätherischer Öle geschieht durch die Aufnahme der fettlöslichen Stoffe über die Haut und den Schleimhäuten bei Anwendungen wie einem Bad, einer Massage oder einer Inhalation. Die Inhaltsstoffe können gut durch die Hautzellen eindringen und werden resorbiert. Das heißt, dass sie in das Lymphsystem und den Blutkreislauf gelangen. Das Lymphsystem ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems und besteht aus Gewebeflüssigkeit mit ihren sogenannten Lymphozyten. Diese Lymphflüssigkeit fließt in einem Netz von Lymphgefäßen durch den gesamten Körper und dient hauptsächlich zur Abwehr von Infekten und zur Bekämpfung von veränderten körpereigenen Zellen. Die Wirkstoffe der ätherischen Öle können hier positiven Einfluss nehmen. Außerdem gelangen sie durch die Blutkapillare in der Haut in den Blutkreislauf und können so ebenfalls auf den gesamten Körper einwirken.
Die Inhaltsstoffe eines ätherischen Öls sprechen auch das vegetative Nervensystem an, das für bestimmte Körperfunktionen wie Atmung oder Schlaf verantwortlich ist sowie die Regulationszentren im Gehirn, die die Ausschüttung von Botenstoffen (Neurotransmittern) und Hormonen kontrollieren.
Die beschriebene Wahrnehmung und Wirkung von ätherischen Ölen kann auch durch den Verzehr von aromatisierten Speisen und Getränken entstehen. Die Aromaküche mit "parfümierten" Öl, Salz und Zucker und die Verwendung von Hydrolaten stimuliert den Geruchssinn und fördert die Aufnahme der Wirkstoffe über die Schleimhäute während der Verdauung.
Ein ätherisches Öl ist mehr als nur ein angenehmer Duft. Es setzt sich aus unterschiedlichen biochemischen Inhaltsstoffen einer Pflanze in hochkonzentrierter Form zusammen, die nur im Zusammenspiel ganzheitlich wirken - auf Körper, Geist und Seele.
Eine Pflanze produziert diese Inhaltsstoffe, um an ihrem Standort zu gedeihen und resistent gegenüber Umwelteinflüssen zu sein. Aber auch, um mit Artgenossen zu kommunizieren, sich vor Schädlingen zu schützen und um Nützlinge anzulocken, also die Attraktivität zu steigern. Bei der Anwendung von ätherischen Ölen kommen uns diese Wirkungsweisen zugute und wir können gleichermaßen davon profitieren.
Jedes Öl hat seinen eigenen Charakter und seine eigenen Wirkungsweisen, wie beispielsweise entspannend, ausgleichend, entkrampfend, anregend, stimmungsaufhellend, konzentrationsfördernd, aphrodisierend, entzündungshemmend oder schmerzlindernd. Die Vielfalt an Wirkungsweisen ermöglicht eine Vielzahl von unterschiedlichen Einsätzen, wobei eine Mischung von ätherischen Ölen empfehlenswert ist. Hier ist zu beachten, dass die ausgewählten Öle auf die Person und ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind, damit eine sichere Anwendung erfolgen kann.
Der Begriff "ätherisch" leitet sich von dem altgriechischen Wort "aither" oder "aether" ab. In der Mythologie beschreibt es die "Himmelsluft" oder "Himmelsweite", die als Sitz der Götter und des Lichts betrachtet wurde. Laut Paracelsus (Arzt und Naturphilosoph im 16. Jhd.) bedeutet der Begriff auch "engelhaft, zart, duftig, vergeistigt". In der Physik ist es eine "feinstoffliche Materie", die den Zustand des ätherischen Öls als "leicht verdampfend und flüchtig" charakterisiert. Denn obwohl es fettlöslich ist, hinterlässt es keine Rückstände beim Auftragen. Es wird außerdem als "essentielles Öl" bezeichnet und ist somit eine wesentliche und bedeutende Substanz. Dies alles beschreibt sehr zutreffend das Wesen eines ätherischen Öls, das die Lebenskraft und die Seele einer Pflanze enthält.
Qualitätsmerkmale eines ätherischen Öls:
- die Bezeichnung "100% naturreines ätherisches Öl",
- der deutsche Pflanzenname sowie die genaue lateinisch-botanische Bezeichnung,
- die Angabe des Ursprungslands,
- die Anbauweise der Pflanze u.a. kontrolliert-biologisch, demeterzertifiziert, etc.,
- die Angabe des verwendeten Pflanzenteils,
- das Gewinnungsverfahren,
- den Zusatz und das Mischungsverhältnis in Prozent, sofern das Öl verdünnt ist,
- die genaue Füllmenge der Flasche,
- das Mindesthaltbarkeitsdatum,
- Sicherheitshinweise und Chargennummer zur Kontrolle.
Die ätherischen Öle der feeling Handelsgesellschaft mbH sind mit diesen Qualitätsmerkmalen ausgezeichnet.
Die Gewinnung von naturreinen ätherischen Ölen erfolgt durch verschiedene Herstellungsverfahren, je nach Pflanze und den verwendeten Teilen der Pflanze. Es werden unter anderem Blüten, Blätter, Früchte und Fruchtschalen, Samen, Wurzeln, Rinden, Nadeln und Harze verarbeitet. Einige Pflanzen können sogar unterschiedliche Öle aus ihren verschiedenen Bestandteilen liefern. Die Menge an Pflanzenmaterial und der Aufwand zur Gewinnung des Öls hängt von der Pflanze ab. Für einen Liter werden meist mehrere Hundert Kilogramm Pflanzenmaterial benötigt.
Naturbelassene Hydrolate entstehen bei der Gewinnung von einem ätherischen Öl, sofern es mit der Wasserdampfdestillation hergestellt wird. Der aufsteigende Wasserdampf während der Destillation verbindet sich mit den wasserlöslichen Inhaltsstoffen des Pflanzenteils. Nachdem der Wasserdampf kondensiert ist, erhält man ein Hydrolat. Da die charakteristischen Inhaltsstoffe eines ätherischen Öls fehlen können, kann zwar der Duft und die Wirkung variieren, aber dennoch bleibt der positive Einfluss auf den gesamten Organismus bestehen.
Ätherische Öle & Hydrolate
Von A wie Ackerminze bis Z wie Zypresse. Naturreine ätherische Öle, auch in Bio-Qualität, als CO² Extrakte und aus dem Wildwuchs. Als Einzelöle, Duftkompositionen oder Hydrolate. Für alle Anwendungsmöglichkeiten und zur Raumbeduftung.