April 2024

Sinnlicher Spaziergang in Indien

für Götter & Göttinnen

Eine wahre Schönheit aus dem fernen Asien begegnet uns in diesem Monat in sämtlichen Vorgärten, Grünanlagen und Parks. Sofern das unbeständige Aprilwetter mitspielt, kann man die beeindruckenden, imposanten und intensiv duftenden Blüten der Magnolie bewundern. Die Märzsonne küsst sie wach, doch die nächtliche Kälte und vor allem Regen mag eine der ältesten Pflanzen dieser Erde nicht besonders. Die Blütezeit ist kurz, so dass du dich auf einem Spaziergang von ihrem Charme und ihrer Eleganz einwickeln lassen solltest.

Die Magnolie (lat.-botanisch: Magnolia) gehört wie der Tulpenbaum zur Familie der Magnoliengewächse (lat.-botanisch: Magnoliaceae). Beide Gattungen sind allerdings nicht miteinander zu vergleichen und auch optisch nicht ähnlich. Es gibt über 200 Magnolienarten, die als Strauch oder Baum wachsen. Sie gelten als „lebendes Fossil“, denn Funde von Blättern und Blüten beweisen, dass Vertreter der Magnoliengewächse schon vor etwa 100 Millionen Jahren existierten. Das Aussehen und der Wuchs sind in diesen Jahren nahezu unverändert geblieben. Zu jener Zeit gab es keine Bienen, die zur Bestäubung beitrugen, sondern andere Insekten, wie Käfer, die das Überleben dieser Pflanze sicherten. Auch heute noch, und eben evolutionär bedingt, tummeln sich keine Bienen an den umwerfenden Blüten.

Die ursprüngliche Heimat der Magnolie ist der südostasiatische und ostasiatische Raum, wie China, Japan, die Philippinen und Indien. Es scheint allerdings, dass sie mittlerweile die gesamte Welt erobert hat, da sie auf jedem Kontinent vertreten ist. Sie gehört zu den beliebtesten Zierhölzern und Gartenpflanzen. Diese stattliche Blütenpracht ist ausdauernd, widerstandsfähig und robust. Einige Arten können bis zu 25 Meter hoch werden, andere wiederum sind wesentlich kleiner mit bis zu 3 Metern. Ihr Blattkleid kann immergrün oder sommergrün sein, je nachdem wie frostempfindlich die Magnolie ist. Bevor sich die Blüten in Weiß, Rosa, Purpur und Gelb öffnen, erinnert die Knospe an ein flauschiges Weidenkätzchen und es vergehen Jahre, bis es das erste Mal zu diesem Ereignis kommt.

Zu Ehren des französischen Botanikers Pierre Magnol (17. Jahrhundert) wurde die Magnolie nach ihm benannt. Ihre Blüten wirken anmutig, weich und weiblich und treten selbstbewusst und kraftvoll auf. Stellvertretend für die Gewinnung des ätherischen Öls wird vorzugsweise die Champaka-Magnolie verwendet. Ihre verwendeten weißen oder orangefarbenen Blüten kommen aus dem südlichen Indien und aus dem südostasiatischen Raum, wie Java und Malaysien. Das durch die Extraktion gewonnene ätherische Öl (Absolue) ist orange bis bräunlich gefärbt und etwas dickflüssig. Ähnlich wie das Erscheinungsbild der Blüten verhält sich auch der Duft. Er ist ausdrucksvoll, warm, hat einen intensiv blumigen Geruch und erinnert an Nektar und Honig. Dieser sinnliche, weibliche Duft gehört zur Duftnote Herz. Das Öl ist sehr kostbar und wird gerne in der Parfümerieherstellung verwendet.

Du solltest das Champakaöl sehr gut verdünnen, da sich erst dann der schwere, volle Duft entfalten kann und dich umhüllt. Dieses Absolue ist reichhaltig und es empfiehlt sich, das ätherische Öl in Jojoba zu verwenden, damit du es auch besser dosieren kannst.

Neben den faszinierenden Magnolienbäumen trifft man bei einem Spaziergang im Land der Gewürze und Düfte auf eine weitere bedeutende Pflanze. Auf einer Reise in Indien ist es unmöglich, nicht den Geruch von Sandelholz wahrzunehmen. Es gibt etwa 500 verschiedene Arten von Sandelholz innerhalb der Familie der Sandelholzgewächse (lat.-botanisch: Santalaceae), aber nur das Echte Sandelholz (lat.-botanisch: Santalum album) ist wohl das berühmteste Tropenholz. Das Holz des heiligen Baums ist sehr begehrt und wird seit über 2000 Jahren geschätzt.

Es wird für den Möbel- und Tempelbau sowie geschnitzte Kunstgegenstände genutzt. Während einer traditionellen Einäscherungszeremonie werden Hunderte von Kilogramm Holz verwendet. Auch andere Rituale und Feierlichkeiten werden vom Sandelholz begleitet. Zudem sind Räucherstäbchen aus und mit diesem Holz beliebt und werden gerne in den Tempelanlagen aufgestellt. Für die Gewinnung des ätherischen Öls werden das Holz und die Wurzeln des Baumes benötigt. Das Gebiet der indischen Sandelholzbäume für jegliches Nutzen ist mittlerweile festgelegt und wird streng kontrolliert. Der hohe Bedarf an dem wertvollen Holz förderte den Raubbau und Schmuggel, so dass nun die Regierung den Anbau und den Export regelt. Sandelholzbäume sind schutzbedürftig und der Einsatz des Holzes sollte immer mit Bedacht erfolgen. So auch die Verwendung des ätherischen Öls.

Für die Gewinnung eines Kilogramms ätherischen Öls werden 20 kg Holz und Wurzeln der über 30-jährigen Bäume verwendet. Erst dann sind sie alt genug, um den charakteristischen Duft des Holzes zu entwickeln. Das Pflanzenmaterial wird fein geraspelt und pulverisiert, um dann mittels der Wasserdampfdestillation das ätherische Öl zu gewinnen. Das hellgelbe, klare Sandelholzöl gehört mit seinem Duft zur Basisnote. Es ist stabil und der Geruch entwickelt sich nach einiger Zeit. Zunächst riecht es erfrischend, klar und dezent. Erst dann erscheinen die holzigen, warmen und etwas süßlichen Duftnuancen, die einnehmend und raumfüllend sind. Es ist ein schwerer, sinnlicher und männlicher Duft, der gerne in Naturkosmetikprodukten und Parfüms für die Herrenwelt verwendet wird.

Der Hauptinhaltsstoff des Sandelholzöls mit bis zu 95 %, ist Santalol. Ein biochemischer Stoff, der zu der Stoffgruppe Sesquiterpenole gehört. Diese Substanzen sind Balsam für die Seele und die Haut. Der Duft von Sandelholz schenkt vor allem inneren Frieden und Vertrauen. Er wirkt nachweislich reizmindernd und stresslösend, fährt extreme Gefühle und Emotionen herunter und schafft einen Raum der Ruhe und Geborgenheit. Die Kreativität wird gefördert und bestimmte Prozesse kommen in Bewegung. Der Fluss des Lebens kann ohne Hindernisse weiter fließen. Sandelholzöl verleiht dir eine besondere Ausstrahlung, auch durch seinen pheromonähnlichen Charakter. Es gilt als Aphrodisiakum und wirkt regulierend auf das Hormonsystem. Dieses ätherische Öl verwöhnt nicht nur deine Seele mit Streicheleinheiten, sondern auch deine Haut. Seine Inhaltsstoffe wirken sehr hautpflegend und fördern die Regeneration der Hautzellen. Vor allem trockene und entzündliche Hautzustände können nachhaltig vom Sandelholzöl profitieren, aber auch für die reife oder die Altershaut jeden Geschlechts kann es sehr gut eingesetzt werden.

Das ätherische Sandelholzöl ist wie das Öl der Magnolie, ebenso besonders und wertvoll in jeglicher Hinsicht. Eine Kombination aus dem Blütenöl Champaka mit seinem weiblichen Duft und dem holzigen Öl des männlich duftenden Sandelholzes ergibt eine harmonische Duftmischung. Als Ausgleich zu dieser Herz- und Basisnote kannst du Grapefruit oder Orange süß als Kopfnote hinzugeben. Die Grapefruit verleiht der Mischung etwas mehr Spritzigkeit und Frische. Die Orange wiederum lässt den Duft lieblicher und fruchtiger erscheinen. Beide Kompositionen sorgen für eine gefühlvolle und verführerische Stimmung und fördern zugleich die Fantasie und Spiritualität.

Begib dich auf einen sinnlichen Spaziergang in Indien und weck den Gott oder die Göttin in dir!

Mein Tipp:

Gesichtscreme Sandelholz mit Marulaöl für Sie & Ihn

Das Öl der Samen des Marulabaums aus dem Süden Afrikas ist reich an Antioxidantien. Äußere Faktoren, die die Haut stressen und aggressive Sauerstoffmoleküle freisetzen (freie Radikale) kann Marulaöl binden und somit auf den Alterungsprozess der Haut einwirken. Die verschiedenen wertvollen Fettsäuren bringen außerdem umfassende Pflegeeigenschaften mit. Das Öl kann vor allem bei trockener und rissiger Haut verwendet werden, aber auch bei empfindlichen und gestressten Hautzuständen, die Hautrötungen aufweisen. Die regenerative Wirkung von Marulaöl bringt die Haut ins Gleichgewicht und stabilisiert sie. In Kombination mit Sandelholzöl ist es eine ausgleichende, reichhaltige Pflege, die die Haut nachhaltig schützt.