April 2023

 Weißt du, wie eine Orange riecht? 

Vorab ein paar wissenswerte Fakten über die sonnige Frucht:

 

  • Botanischer Name: Citrus sinensis oder Citrus aurantium dulcis
  • Die Orange ist die süßere Unterart der Bitterorange. Somit gehört sie auch zur Gattung der Zitruspflanzen und zur Familie der Rautengewächse. Die Bäume sind sich optisch ähnlich, nur die Früchte unterscheiden sich in Form, Aussehen und Geschmack.
  • Die Herkunft und ihre Geschichte sind wiederum gleich, so dass der „Apfel aus China“ (Apfelsine) ebenfalls seit dem 16. Jahrhundert in Europa, vor allem im Mittelmeerraum, beheimatet ist.
  • Die Erntezeit der Orange beginnt im November und endet im Februar. Je nach Sorte und Herkunftsland kann diese Zeit aber auch etwas variieren.
  • Zur Gewinnung des ätherischen Öls wird die Fruchtschale benötig, die mittels der Kaltpressung bearbeitet wird. Die Früchte werden nach der Ernte vorab gereinigt und getrocknet. Danach wird die Schale erneut mit Wasser besprüht und abgeschält beziehungsweise abgerieben. Anschließend kommt dieses Material in eine Zentrifuge, damit sich das ätherische Öl von den anderen Bestandteilen trennt.
  • Man benötigt etwa 250 kg Schale oder 2500 Orangen für einen Liter Orangenöl, das sehr klar, dünnflüssig und leuchtend orange ist.

 

Dieses ätherische Öl gehört zu den beliebtesten Ölen, aber auch in der Lebensmittelindustrie sowie bei der Herstellung von Reinigungsmitteln ist die Orange nicht mehr wegzudenken. Sie duftet frisch, fruchtig und einfach appetitlich. Die süße Frucht lockt dazu mit allen Sinnen zu genießen. Sie steht für Optimismus und Heiterkeit, schenkt Geborgenheit und Selbstvertrauen. Mit ihrem sonnigen Gemüt macht die Orange die Wohnung nicht nur rein, sondern sorgt auch für Wohlbefinden. Sie erfrischt und desinfiziert die Raumluft, wirkt antibakteriell und antiviral. Der Duft wirkt entspannend und belebend zugleich. Dieses ätherische Öl gehört zur Duftnote Kopf.

 

Wie eine frisch angeschnittene Orange riecht und schmeckt, weißt du sicherlich. Aber erkennst du die wahre Frucht in der Vielzahl an Produkten wirklich wieder? Die Orange wird oft als Duft- oder Geschmacksstoff eingesetzt und es ist ausgeschlossen, dass es sich hier immer um ein echtes Orangenöl handelt.

 

Naturreine ätherische Öle sind genuin und authentisch. Das bedeutet, dass sie von einer Pflanze stammen, die botanisch definiert ist und die Öle ursprünglich und unverändert sind. Sie sind einmalig in ihrer Zusammensetzung und variieren durch die unterschiedlichen Bedingungen, die eine Pflanze ausgesetzt ist. Die Grundinhaltsstoffe bleiben allerdings immer bestehen und durch eine schonende Gewinnung des Öls sind auch die Wirkungsweisen identisch. Es handelt sich um ein hochwertig hergestelltes Naturprodukt, das durch die Mengen an qualitativem Pflanzenmaterial seinen berechtigten Preis hat.

 

Ein naturreines ätherisches Öl kann man im Labor „nachbauen“. Für ein sogenanntes naturidentisches Öl werden natürliche, aber auch synthetische Stoffe, die in der Natur vorkommen, ausgewählt und zusammengesetzt. Die einzelnen Stoffe bestimmen die Beschaffenheit und den Geruch des Öls. Abgesehen von der Duftwirkung fehlt es allerdings an dem Zusammenspiel der Inhaltsstoffe wie bei einem naturreinen ätherischen Öl. Hier gibt es Stoffe, die noch immer nicht erforscht sind, aber eben für diese Synergie verantwortlich sind.

 

Ein synthetisches Öl wiederum besteht aus verschiedenen Inhaltsstoffen, die von der Duftstoffindustrie künstlich hergestellt und zusammengesetzt werden. Diese Stoffe findet man nicht in der Natur und somit auch nicht als naturreines ätherisches Öl, weil man sie nicht aus einer Pflanze gewinnen kann. Sie basieren meist auf Mineralölrohstoffe. Je nach Bedarf wird zur Beduftung oder für den Geschmack eines Produktes ein individuelles synthetisches Öl hergestellt. Dieses bleibt stetig unverändert in seiner Beschaffenheit und erfüllt ausschließlich seine Aufgabe. 

 

Es liegt also nahe, dass aus Kostengründen oder zur Deckung des Bedarfs von bestimmten Produkten nicht immer ein naturreines ätherisches Öl zum Einsatz kommt. Naturidentische Öle werden teilweise zur Streckung von ätherischen Ölen genutzt, vor allem bei sehr wertvollen Ölen. In der Kosmetikindustrie und bei der Parfümherstellung werden oft synthetische Duftstoffe eingesetzt, die zudem den Nachteil haben, dass die Verwendung zu Unverträglichkeiten und Allergien führen kann. 

 

Auch die Standardisierung von Ölen kann zu unerwünschten Reaktionen führen. Standardisierung bedeutet, dass einzelne Inhaltsstoffe entfernt oder zugefügt wurden. Das liegt daran, dass ätherische Öle im deutschen Arzneibuch (DAB) beschrieben sind und es hier Mengenvorgaben zu den Inhaltsstoffen gibt. Durch diese Norm kann beispielsweise ein ätherisches Öl in seinen Hauptbestandteilen so verändert sein, dass die naturgegebene Wirkung nicht mehr besteht und es so zu Unverträglichkeiten kommen kann.

 

Naturreine ätherische Öle sind hingegen gut verträglich, sofern du auf die richtige Dosierung und den sachgemäßen Umgang achtest. Sie unterstützen dich in dem, was du benötigst, stellen sich auf deine Bedürfnisse ein und tragen so zu deinem Wohlbefinden bei.

 

Die Orange ist ein echter Allrounder und du kannst sie vielfältig einsetzen - als Raumduft, für körperliche Anwendungen, in Naturkosmetik, in Reinigungsmitteln und auch in der Aromaküche. Das Orangenöl kann man gut mit anderen ätherischen Ölen kombinieren, so dass es in vielen Ölmischungen und Naturkosmetikprodukten enthalten ist. Bei der Verwendung von Orangenöl auf der Haut solltest du neben der Dosierung darauf achten, dass das ätherische Öl frisch oder zumindest noch haltbar ist, damit es nicht zu Hautreizungen kommt.

Rendezvous mit den süßen Früchten des sonnigen Südens

Naturreines ätherisches