November 2023
Zeit für Licht und Wärme
Die Bergamotte & Die Badewanne
Die Königin der Zitrusfrüchte schenkt dir pure Sonnenenergie und Licht an trüben Herbsttagen, so dass du unbeschwert den Novemberblues überstehst. Keine andere Pflanze wird dir mehr im Inneren leuchten wie die Bergamotte und dir stets ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Ihr Duftprofil verleiht der Atmosphäre im Raum Leichtigkeit und Frische. Sie ist lebhaft und spritzig, wie eine Zitrone und hat eine fruchtig herbe Note. Die Bergamotte wirkt vor allem anregend, stimmungsaufhellend und lässt dich zugleich tief entspannen. Die charakteristischen Inhaltsstoffe dieser Zitruspflanze sorgen für Unbeschwertheit, Selbstvertrauen, Mut und Zuversicht. Zudem enthält sie ähnliche Inhaltsstoffe wie das Lavendelöl, die sehr ausgleichend wirken. Die Bergamotte bringt also nicht nur gute Laune, sondern auch Gelassenheit und Ruhe. Dieses ätherische Öl unterstützt dich außerdem in deiner Gefühlswelt in Bezug auf dich und deinen Mitmenschen. Es intensiviert Beziehungen jeglicher Art und steht dir während herausfordernden Zeiten und Neuanfängen bei. Vor allem zu dieser dunklen Jahreszeit motiviert dich die Bergamotte, die alltäglichen Dinge mit Freude zu erledigen und darüber hinaus vielleicht etwas Neues auszuprobieren.
Die beliebte Zitruspflanze (lat.-botanisch: Citrus bergamia) ist eine Kreuzung aus der Bitterorange und der Zitronat-Zitrone. Sie ist ein immergrünes Rautengewächs (lat.-botanisch: Rutaceae), das 3 bis 4 Meter hoch wird und hohe Ansprüche an Klima und Boden hat. Im Frühling hat die Bergamotte ihre Blütezeit mit zarten, weißen Blüten, die einen betörenden Duft verströmen. Anders als ihre Verwandten, blüht sie ausschließlich nur zu dieser Jahreszeit und nicht dauerhaft im gesamten Jahr.
Ihr Herkunftsland ist nicht geklärt, aber man vermutet, dass sie ursprünglich aus Indien stammt. Der sogenannte „Zitrusgürtel“ der Erde liegt zwischen 35° nördlicher und 35° südlicher Breite. Hier sind die klimatischen Bedingungen für die sonnigen Früchte ideal, so dass man in diesen Breitengraden die heutigen Herkunftsländer aller Zitrusfrüchte benennen kann. Die Bergamotte gedeiht im Mittelmeerraum, vor allem in Italien, wo sie seit dem 17. Jahrhundert angebaut wird.
Die Ernte der Früchte erfolgt in den Wintermonaten November bis März. Allerdings wird nur die unreife Bergmotte mit ihrer grünen Schale verarbeitet und die Gewinnung des ätherischen Öls erfolgt mittels der Kaltpressung der Fruchtschale. Vorab werden die Früchte gereinigt und getrocknet. Danach wird die Schale erneut mit Wasser besprüht und abgeschält beziehungsweise abgerieben. Anschließend kommt dieses Material in eine Zentrifuge, damit sich das ätherische Öl von den anderen Bestandteilen trennt. Man benötigt etwa 200 kg Schale für 1 Kilogramm Bergamotteöl. Es ist sehr klar, dünnflüssig und hellgrün bis smaragdgrün. Dieses ätherische Öl gehört zur Duftnote Kopf und ist vor allem in der Parfümerieherstellung sehr beliebt.
Naturkosmetikprodukte, die das Bergamotteöl enthalten, sind mild und sehr hautfreundlich. Sie eignen sich gut bei unreiner Haut, haben eine hautstraffende Wirkung und fördern die Regeneration der Hautzellen, so dass man Narben und Dehnungsstreifen entgegenwirken kann. Allerdings solltest du beachten, dass die sogenannten Furocumarine in dem ätherischen Öl die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen und somit die UV-Strahlung verstärken. Deswegen ist es ratsam, wenn du dieses photosensibilisierende Öl nicht vor einem Sonnenbad verwendest, damit es nicht zu Hautreizungen oder gar Verbrennungen kommt. Die Verwendung von Naturkosmetikprodukten mit Bergamotte sollte mindestens 12 Stunden, besser 24 Stunden vorher erfolgen.
Vielleicht erinnert dich der Duft der Bergamotte an Urlaubstage am Mittelmeer, welche du auf unkomplizierte Weise in deinem Wohnzimmer noch einmal erleben kannst. Wie wäre es mit einem Potpourri an Zitrusfrüchten in deiner Aromaöllampe oder deinem Diffuser? Dazu eine Tasse schwarzen Earl-Grey-Tee, der mit Bergamotte aromatisiert ist, eingewickelt in eine Wolldecke, Augen zu und träumen…
Für weitere Fantasiereisen und pure Entspannung lockt zu dieser Jahreszeit auch gerne eine warme, wohltuende Badewanne mit ausgewählten Badezusätzen.
Schon im alten Ägypten wusste man ein ausgiebiges Bad und die gesunderhaltende Wirkung des Wassers zu schätzen. Es diente somit nicht nur der Reinigung und Hygiene. Etwa 1500 v. Chr. entstanden sogar eigene Badezimmer mit Kalt- und Warmwasserleitungen, die zur Gesundheit und Schönheit sowie zum Wohlbefinden beitrugen.
Um 500 v. Chr. haben die Römer und Griechen das öffentliche Baden in Thermalanlagen populär gemacht. Ihr Wellnessprogramm bestand aus Dampfbädern, Heißluftbädern und Wannenbädern.
Im frühen Mittelalter wurde die Reinigung und Hygiene vernachlässigt und die Badekultur existierte nicht mehr. Erst später, mit dem Aufstieg des Bürgertums, gab es im 12. Jahrhundert öffentliche Badestuben für Frauen und Männer.
Im 17. und 18. Jahrhundert pflegte man sich allerdings lieber mit Puder und Parfum anstatt mit Wasser. Dennoch erlebte die Badekultur während dieser Zeit eine erneute Wende und die ersten Seebäder entstanden. Man erkannte wieder die Gesundheitsförderung des Wassers und errichtete Mineral- und Thermalbäder an der Nord- und Ostsee für Kurgäste.
Im 19. Jahrhundert stieg die Beliebtheit des öffentlichen Badens und Waschens und es entstanden Badeanlagen, Kurhäuser und Hotels mit entsprechender Ausstattung. Aber nicht nur aus hygienischen Gründen oder zu medizinisch-therapeutischen Zwecken gab es diese Einrichtungen, sondern sie dienen bis heute auch der Erholung und Entspannung.
Für dich und deine Badewanne kannst du zwischen Badeölen, Badesalzen und Molkebädern auswählen.
Badeöle bestehen aus Pflanzenölen und ätherischen Ölen. Für eine bessere Verteilung des Badeöls im Wasser kann zusätzlich ein Emulgator, wie z.B. Meersalz, Zucker, Honig, Milch oder Sahne hinzugefügt werden. Diese Substanzen haben ebenfalls hautpflegende Eigenschaften. Du kannst aber auch allein von dem Badeöl profitieren, da es sich wie ein leichter Film über deine Haut legt und sie zart und geschmeidig hält. Der aufsteigende Duft der ätherischen Öle auf der Wasseroberfläche begleitet dich in die Entspannung. Deine Atemwege nehmen die wirkungsvollen Inhaltsstoffe auf, die sich dann im gesamten Körper entfalten und den Organismus positiv beeinflussen.
Um die Harmonie in jeder Lebenslage wiederherzustellen, empfehle ich dir das gleichnamige Badeöl. Es besteht aus den Basisölen Soja, Jojoba und Johanniskraut. Die ätherische Ölmischung setzt sich zusammen aus Bergamotte, Lavendel, Limette, Rosengeranie, Sandelholz und Rose. Diese Kombination hebt deine Stimmung, lädt zum Abschalten und Loslassen ein. Vor allem nach einem ereignisreichen Tag kannst du so deine Balance wiederfinden und in deiner Mitte ruhen.
Badesalze bestehen aus Salzkristallen, Pflanzenölen und enthalten ebenfalls eine Mischung von ätherischen Ölen. Neben den hautpflegenden Wirkungsweisen der Pflanzenöle und den wohltuenden ätherischen Ölen besitzt das Salz die Eigenschaft, die Feuchtigkeit zu binden. Es lagert sich in der obersten Hautschicht an, so dass die Haut hiervon profitieren kann. Ein Salzbad fördert zudem die Durchblutung, entschlackt, beruhigt das vegetative Nervensystem und stärkt das Immunsystem.
Der „Blütentanz“ in deiner Badewanne reißt dich mit in seine sommerlichen Erinnerungen. Dieses Salzbad besteht hauptsächlich aus Meersalz und etwas Jojobaöl. Hinzu kommen ätherische Öle wie Bergamotte, Orange, Palmarosa, Petitgrain, Vetiver, Rose, Jasmin grandiflorum und Jasmin sambac. Wie ein zarter Sommerkuss fühlt sich die Kombination aus Zitrusdüften und wertvollen Blütenölen an, so dass du lächelnd die graue Jahreszeit vergisst.
Eine weitere Möglichkeit für ein hautfreundliches Vollbad bietet das Molkebad. Es enthält neben der Molke auch Pflanzenöle und ätherische Öle. Durch die rückfettende Eigenschaft ist es auch für sensible und Babyhaut gut geeignet.
Die optimale Badetemperatur liegt bei 36 - 38°C, jedoch nicht mehr als 40°C. Die maximale Badezeit sollte 30 Minuten betragen.
Bleib‘ gesund und gepflegt, freue dich auf den Winter und schon ganz bald kommt der nächste Frühling!